Hier geht es um Schmerzkontrolle und Morphium. Sie finden Antworten für die häufigsten Bedenken, die Menschen beim Umgang mit Morphium haben. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne an Ihre/n behandelnde Ärztin/ behandelnden Arzt oder Ihr Palliativteam.
Was ist Morphium?
Morphium ist ein starkes Schmerzmittel. Es hilft bei einer ganzen Reihe von Schmerzen, nicht nur bei Krebsschmerz, mit dem es häufig in Verbindung gebracht wird. Außerdem kann es gut bei Atemnot eingesetzt werden.
Wie wird Morphium eingenommen?
Morphine sind in vielen Darreichungsformen verfügbar. Häufig werden sie als Tablette oder Tropfen gegeben. Tabletten und Tropfen können kurz (etwa 4 Stunden) wirken, oder als Retard-Tablette den Wirkstoff verzögert freisetzen und dann über 12 oder 24 Stunden wirken.
Ich dachte, Morphium wird gespritzt?
Morphium kann gespritzt werden, wenn nötig, wird aber von den meisten Patienten als Tablette oder in Tropfenform eingenommen.
Werde ich abhängig, wenn ich Morphium einnehme?
Nur wenn Sie Mophium einnehmen, werden Sie nicht zu einem Drogenabhängigen. Einige Patienten brauchen bei fortschreitender Erkrankung im Laufe der Zeit höhere Dosierungen, aber viele Patienten sind über längere Zeit mit der gleichen Dosis stabil.
Was passiert, wenn ich mit der Einnahme von Morphin beginne?
Man beginnt immer mit einer niedrigen Dosis, damit der Körper sich an das neue Medikament gewöhnen kann. Der Schmerz sollte rasch nachlassen, wenn man einmal die Dosis gefunden hat, die für Ihren Schmerz optimal ist.
Was sind die wichtigsten Nebenwirkungen, auf die man achten sollte?
Morphium kann zu Verstopfung führen, und Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Ihnen gleichzeitig mit dem Mophium ein Medikament verordnen, das die Verdauung erleichtert. Manche Menschen bekommen etwas Übelkeit, die aber ebenfalls gut behandelt werden kann. Übelkeit verschwindet meist nach wenigen Tagen und muss dann nicht weiter behandelt werden.
Morphine können etwas müde machen – besonders zu Beginn der Therapie, oder wenn die Dosis erhöht wird. Der Körper gewöhnt sich jedoch rasch daran.
Was muss ich im Alltag berücksichtigen, wenn ich Morphine nehme?
Unter einer Morphium Behandlung sollten Sie alle Dinge, die Ihnen wichtig sind, auch weiterhin tun können. Tatsächlich können viele unserer Patienten sich sogar mehr belasten, wenn durch das Morphium der Schmerz gut kontrolliert wird.
Auch Autofahren kann möglich sein, aber die Reaktionsfähigkeit hängt von vielen Dingen ab. Bitte fragen Sie vor dem Bedienen gefährlicher Maschinen Ihre/n Ärztin oder Arzt. Grundsätzlich sollte man, wie in anderen Situationen auch, sich nur ans Steuer setzen, wenn man absolut verkehrstauglich ist.
Werde ich Morphium für immer nehmen müssen?
Die Medikation, einschließlich der Opiate, wird regelmäßig von Ihrem Arzt kontrolliert und angepasst. Bei nachlassendem Schmerz kann es möglich werden, eine andere Behandlung der Schmerzen durchzuführen. Dann können die Opiate reduziert und manchmal sogar abgesetzt werden. Wenn die Ursache der Schmerzen fortbesteht, werden viele Patienten die Opiate weiter einnehmen wollen.
Gibt es eine Höchstdosis?
Nein. Es ist eine Besonderheit von Morphium, dass es keine Höchstdosis gibt. Wenn der Schmerz es erfordert, kann Morphium schrittweise immer weiter gesteigert werden.
Häufig nehmen Patienten sehr hohe Opiatdosierungen ein, ohne dass besondere Probleme entstehen.
Wenn ich schon Morphium einnehme, warum soll ich dann noch andere Schmerzmittel dazu nehmen?
Auch wenn Morphium gut gegen Schmerzen wirkt, benötigt man für einige Schmerzarten noch andere Mittel. Morphium ist ein bewährtes Opiat – andere Opiate sind beispielsweise Oxycodon oder Hydromorphon. Diese können genauso wirksam sein. Manchmal kommt jemand mit dem einen Opiat, der nächste Patient mit dem anderen Mittel besser zurecht.
Wie ist das mit Morphium bei Luftnot?
Wenn es keine offensichtliche und behandelbare Ursache für Luftnot gibt, ist Morphium ein sehr gutes Mittel, um die Atmung zu erleichtern. Auch eine Reihe anderer Wirkstoffe kann hierzu eingesetzt werden.
27.03.2020