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"Wir sind ein tolles Team"

Fifi, Rudi Ratlos, Supergirl, Kunigunde, Didi, Foto-Fix, Clownfisch, Etaeb, Cindy und Bert: Es war ein buntes Völkchen, dass sich - wie jedes Jahr am ersten März-Wochenende - in der Jugendherberge in Köln-Deutz einfand. „Clownerie – das Glück der Unvollkommenheit“ – so lautete unser diesjähriges Motto.

Einige von uns waren mit gemischten Gefühlen gekommen, denn das Thema Clownerie wurde - wie schon die Vorstellungsrunde zeigte -, nicht ausschließlich mit Spaß und Freude, sondern durchaus auch mit Unbehagen und Angst assoziiert.

Doch Schubidua alias Kristina Mohr, unsere Chef-Clownin fürs Wochenende, beruhigte uns: „Alles kann – nichts muss. Ihr seid es, die den Clown-Regler für Euch individuell drehen.“ Und für Notfälle gab es am Rand des Spielfelds, in dem wir uns an diesem Wochenende als Clowns bewegten, auch einige Auszeit-Stühle…

Dann ging es auch schon los mit der langsamen Verwandlung in Clowns: Wir durften uns Clownsnamen ausdenken (siehe oben!), und wir verrieten uns gegenseitig, was wir lieben und wovon wir träumen. Wir erlernten die ersten Grundzüge der Clownssprache Gromolo, die man übrigens sprechen muss, wenn man eine Clownsnase trägt. Und wir erfuhren und erspielten uns, wie ein Clown morgens aufwacht: Da wird als erstes mal kurz das Gehirn aus dem Kopf gezogen und an einen imaginären Nagel gehängt (verwandelt sich in Konfetti), im Badezimmer gibt es einen Kuss fürs Spiegelbild, Einseifen mit Zauber-Kitzellotion und schließlich eine Herzchen(Konfetti-)dusche. Dann noch schnell die Lieblings-Clownsklamotten aus dem Schrank geholt, angezogen, Energiefelder aufgebaut und mit Humor und Liebe (oder was auch immer man als Clown gerade so braucht) befüllen und schon kann der Clownstag beginnen.

Und der ist prall gefüllt: Mit Bewegungen und Gefühlen, mit Schabernack und Schadenfreude, mit Spiel und Spaß, mit Anstrengung und Entspannung – kurzum mit allem, was einem Clown gerade so in den Sinn kommt bzw. was ihm gerade guttut. Wir durften unseren eigenen Alltag als Clown erleben und gestalten und haben dabei viel gelernt. Wir wissen jetzt, dass wir Lasten von unseren Schultern werfen und in Konfetti umwandeln oder jede einzelne Zelle unseres Körpers mit Freude füllen können. Wir wurden mit unserer Clownsnase geadelt und haben uns gegenseitig unser Lieblingsdings vorgestellt – pantomimisch und in Gromolo versteht sich! Schließlich haben wir eine Idee davon bekommen, was den Clown ausmacht: eine passende Bewegung, ein angemessenes Gefühl, der richtige Name – und wir haben gelernt, dass sich das alles nahtlos ändern kann (und muss). Als Clown hört man auf sein Inneres und seine Gefühle. Man ist neugierig, wertschätzend, sehr flexibel und niemals fertig oder gar vollkommen. Auf jeden Fall ist man immer bereit, die Welt so zu nehmen wie sie ist. Unvollkommen – was für ein Glück!